Was ist eigentlich... Yin Yoga?

Habt ihr den neuen Kurs schon entdeckt im Stundenplan?  Seit März verzaubert uns die liebe Kathrin jeden Donnerstag um 18:00 Uhr mit einer fabelhaften Yin Stunde. Einige von euch haben eventuell schon Erfahrungen in dem Stil gesammelt, andere betreten hier völliges Neuland. Und genau für euch ist dieser Artikel. Was genau ist Yin Yoga, für wen ist die Stunde geeignet und was macht eine Yin Klasse aus? Auf all diese Fragen gibt es heute Antwort. Los geht’s.  

Yin & Yang

Yin und Yang sind zwei universelle Urkräfte, zwei Prinzipien, die den immerwährenden Kreislauf des Seins erklären. Ehrlich gesagt, ist es gar nicht so einfach, eine klare Definition zu finden oder dem Kind eine passenden Namen zu verpassen. Gemeint sind zwei Ordnungsprinzipien, die sich entgegenstehen und doch ergänzend wirken. Stellt euch eine Waage vor, auf der einen Seite Yin und auf der anderen Seite lagert Yang. Und in allem – ja, in wirklich allem – im Universum, auf dieser Welt, in uns, in jedem Leben, überall sind beide Kräfte vorhanden und das Ziel ist es, die Waagschale, beladen mit Yin und Yang, in Balance zu halten. Schauen wir uns das Yin & Yang Symbol an, wird es ein wenig anschaulicher. Weiß steht für Yang, schwarz für Yin. Beide Anteile sollten gleich groß sein, sind getrennt voneinander und doch ergänzen sie sich. Das eine findet sich immer auch im anderen.  

Nehmen wir die Sonne und den Mond, Tag und Nacht, hoch und runter, kalt und warm, gute Zeiten und traurige Phasen, Licht und Dunkelheit. Alles unterliegt einem ständigen Wandel. Die Sonne schätzen wir erst, wenn wir Regenzeiten durchlebt haben. Die schönen Tage genießen wir, wenn wir wissen, es kann auch holpriger und trauriger zugehen. Ohne Licht, kein Schatten. Versteht ihr was ich meine?

 

Yin steht in diesem Zusammenhang für das passive, das weibliche, das empfangende und kühlende.

Yin ist alles absteigende, nach unten gerichtete und wird mit dem Mond und somit mit der Dunkelheit verknüpft. Yang hingegen ist das männliche aktive, erhitzende, hochsteigende, antreibende und wird mit der Sonne, dem Feuer und somit mit der Helligkeit, assoziiert.

 

Geraten beide Kräfte außer Balance, droht Ungleichgewicht & Krankheit.

 

Yin im Yoga

Betrachten wir die Yoga Entwicklung in den letzten Jahren, stellen wir schnell fest, dass die beliebten Yogastile doch eher yang-lastig sind. Ordentlich Feuer und Hitze, die erzeugt wird. Schnelligkeit, anregende Flows und aktive Haltungen. Das ist auch völlig in Ordnung und tut uns gut. Werfen wir aber euch einmal einen Blick auf unser Leben fernab der Matte – sei es Job, soziale Beziehungen, Freizeit – dann fällt schnell auf, dass Yang auch in diesem Bereich ziemlich dominiert. Schnelligkeit, Aktivität, Action & Hektik stehen ganz weit vorn. Um gesund zu bleiben, also um zu harmonisieren, bedarf es ein wenig Yin Einfluss. Gemeint ist Ruhe, Erdung, Langsamkeit, ein nach innen kehren, vielleicht sogar ein bisschen Stillstand. Und genau damit versorgt uns Yin Yoga.

 

Yin Yoga Elemente

In unserem Körper stehen unsere Muskeln für Yang, während das Gewebe, alle Bänder, Sehnen und Gelenke, dem Yin zugeordnet werden. Im dynamischen Yoga liegt der Fokus auf Hitze und eine aktive

Muskulatur, im Yin Yoga hingegen arbeiten wir eher passiv, also lösend und kühlend, um tiefere Schichten zu erreichen: unser Bindegewebe, die Knochen und Gelenke. Das führt auf ganz sanfte Weise zu Öffnung, Raum und mehr Bewegungsfreiheit.

Wie man sich das vorstellen kann? Die Asanas (meist im Sitzen oder Liegen) werden länger gehalten, die Muskulatur entspannt, das Gewebe (die Faszien) wird tief gedehnt, Verklebungen können sich lösen, die Faszien erhalten den Impuls sich zu erneuern. Klassische Yin Asanas sind Vorbeugen, Rückbeugen, Hüftöffner (wobei ich hier immer lieber von Hüftzentrierer spreche, dazu ein anderes Mal mehr) und auch Twists. Auch mental begeben wir uns auf eine spannende Reise in die tieferen Schichten, jede Menge Emotionen und manchmal auch gut Verstecktes kommt da zum Vorschein. Zudem mag unser Ego die Stille und das Nichsttun oft gar nicht so gern und macht sich schnell bemerkbar. Und die Übung besteht darin, die Situation, die Gefühle, die Gedanken, anzunehmen wie sie sind und loszulassen. Innere Ruhe, Entspannung und Freundlichkeit (uns und anderen gegenüber) zu etablieren und negative Gedanken damit schlichtweg weg zu atmen. Ungemein wertvoll auch für unseren Alltag, findet ihr nicht?

 

Für wen ist Yin Yoga geeignet?

Gestresst nach einem langen Bürotag? Schlafprobleme und Rückenbeschwerden vom vielen Sitzen? Müde vom ständigen Streben nach mehr? Du suchst einen Ausgleich zur ebenfalls wunderbar heilenden Yang Klasse? Du interessierst dich für einen Einstieg in die Meditation? Um den eigenen Körper besser kennenzulernen?  Yin Yoga eignet sich für jeden und immer. Probiert es aus.

 

Reise an einen Ort, an dem du ganz du selbst sein kannst, dich geborgen und aufgehoben fühlst und wo du deinen Körper und deine Seele bewusst wahrnehmen darfst.

 

Übrigens wirkt Yin Yoga auch wunderbar präventiv und auch wenn es sanfter und langsamer zugeht – der Körper arbeitet ganz schön mit – Muskelkater nicht ausgeschlossen!

 

Lass dich überzeugen und ab auf die Matte mit dir.

Wir sehen uns donnerstags.

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